Gegen jeden Antisemitismus. Punkt.

 Gegen jeden Antisemitismus. Punkt.

TL;DR:Gegen jeden Antisemitismus. Punkt. Wem das zu weit geht, der hat kein Problem mit Formulierungen, sondern mit jüdischem Leben – hier und in Israel. Der Beschluss der sächsischen LINKEN war überfällig. Kein Sowohl-als-auch mehr. Haltung statt Ausreden.



Wer manchmal Antisemitismus relativiert, ist nicht dagegen. Wer ihn wirklich bekämpft, macht keine Ausnahmen. So einfach. So schwer für manche Genoss*innen.


Was da in Leipzig geschah, auf der 1. Tagung des 18. Landesparteitags der sächsischen LINKEN, war kein Trick, kein Manöver, kein Feigenblatt – sondern Politik. Eine linke Partei fasst einen klaren Beschluss gegen jeden Antisemitismus, ohne Sternchen, ohne Fußnote, ohne „aber Gaza“. Die LAG Shalom beantragt, die Partei stimmt zu. Ein Wunder? Nein. Eine späte Notwendigkeit.

 

Denn wer die Massaker vom 7. Oktober relativiert, der Hamas das Etikett „antikolonial“ umhängt, oder Israel das Existenzrecht abspricht, ist nicht Teil einer „kritischen Linken“ – sondern Teil des Problems. Dass die sächsische LINKE diesen Unterschied endlich markiert, ist keine „Solidarisierung mit der israelischen Rechten.“, wie der nd-Autor Raul Zelik behauptet. Es ist: Aufräumen im eigenen Haus. Überfällig. Notwendig. Richtig.

 

Dass Zelik und andere diesen Beschluss als "Solidarisierung mit der israelischen Rechten" diffamieren, verrät mehr über sie als über die Partei. Wo Israel ist, da sehen sie Netanjahu.

Wo Juden verletzt werden, schweigen sie – wie beim antisemitischen Brandanschlag in Boulder. Der Täter: kein Neonazi, sondern ein Antizionist mit Molotowcocktails. Das nd? Kein Wort. Die Genoss*innen? Kein Aufschrei. Nur Stille im ideologischen Nebel.

 

Stattdessen nun Empörung über ein "zu umfassendes" Bekenntnis gegen Antisemitismus. Die Formel „gegen jeden Antisemitismus“ sei „überspezifisch“, höhnt man. Als ginge es hier um Feinmechanik. Nein, es geht ums Ganze. Um die schlichte Wahrheit: Wer bei Antisemitismus differenziert, betreibt Selektion. Und wer Selektion betreibt, hat aus der Shoa nichts gelernt.

 

In einem Land, das sechs Millionen Juden industriell vernichtet hat, ist das Existenzrecht Israels keine Frage des Diskurses. Es ist Staatsräson, historische Schuld, moralische Pflicht. Dass das nun auch eine Landespartei der Linken sagt – laut, klar, ohne Ausrede – ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Glücksfall.

 

Also: Wen der Beschluss stört, der soll sich fragen, warum. Und vor allem: auf welcher Seite stehe ich?

 



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