Wenn der Antizionismus den Antifaschismus frisst – Notizen zur Selbstverzwergung einer Partei

TL;DR: Ein Antisemitismusbeauftragter, der sich gegen Antisemitismus stellt, ist der Partei Die Linke offenbar nicht zuzumuten. Büttners eigentlicher Fehler: Er verteidigt Israel – nicht moralisch korrekt genug, nicht sprachlich weichgespült genug. Die Empörten verwechseln internationale Solidarität mit selektivem Furor und werfen mit „Vernichtungspolitik“, als sei Auschwitz eine brauchbare Metapher für Gaza. Wer Differenzierung wagt, wird parteipolitisch desinfiziert – per Antrag, versteht sich, man bleibt ja korrekt. Was als linke Selbstreinigung daherkommt, ist das übliche Reinigungsritual ideologischer Reinheit. Man schützt Palästina vor Israel, aber nicht sich selbst vor dem eigenen Verfall. Dass dabei der Antifaschismus mit entsorgt wird – Kollateralschaden. Ein Antrag also. Parteiausschluss. Drastisch, aber – wie es aus der Schreibstube der selbsternannten Basis heißt – unausweichlich. Dort fühlt man sich offenbar von weltgeschichtlicher Sendung beseelt un...