Zur „Pressemitteilung von United4Gaza zur Demonstration am 21. Juni 2025“ oder Der Sieg der reinen Gesinnung
TL;DR: Laut Pressemitteilung "über 70.000 marschieren in Berlin – gegen Israel, gegen Deutschland, für ein verkürztes Weltbild. Kein Wort zu islamistischem Terror, kein Zweifel am Antizionismus. Wer „Nie wieder“ ruft, aber Juden meint, schweigt zu Auschwitz – und verrät die Aufklärung.
Laut Pressemitteilung marschierten "über 70.000 Menschen" (in der Realität waren es ungefähr 15.000 Menschen) in Berlin und verkünden, der Feind heiße Israel, die Schuldige sei Deutschland, und der Genozid finde – natürlich – nicht in Ruanda, in Syrien oder im Sudan statt, sondern einzig und allein dort, wo sich Juden gegen ihre Auslöschung verteidigen. Die Pressemitteilung zur Demonstration „United4Gaza“ liest sich wie das Sprechblatt einer moralisch durchtherapierten Linken, die gelernt hat, dass Antisemitismus kein Makel ist, solange man ihn „Antizionismus“ nennt.
Man inszeniert sich als Widerstand gegen
ein „imperialistisches System“ – das heißt: gegen das Selbstverteidigungsrecht
eines jüdischen Staates, dessen bloße Existenz den Mob offenbar provoziert. Was
bleibt, ist eine linke Pose, die sich von der historischen Verantwortung
Deutschlands emanzipiert hat, um endlich wieder sagen zu dürfen, was einst in
deutschen Straßenzügen skandiert wurde: Israel – Mörderstaat. Und weil das
allein nicht reicht, muss die Bundesrepublik gleich mit auf die Anklagebank –
als „Komplize“, als „Kriegsverbrecher“, als „Repressionsstaat“. So funktioniert
Gesinnungsprosa: Wer schreit, hat recht.
Dass in Gaza Islamisten regieren, deren
politische Praxis im besten Fall mittelalterlich, im schlimmsten fall
mörderisch und Antisemitisch ist – darüber kein Wort. Kein Wort über
antisemitische Schulbücher, keine Erwähnung von Terrorakten, keine Nachfrage,
warum ein „Befreiungskampf“ mit Raketen auf Kindergärten beginnt. Stattdessen:
Solidarität bis zur Selbstverleugnung – aber nur, wenn die Opfer Juden sind.
Der Text ist ein Dokument linker
Regression: antiaufklärerisch, ressentimentgeladen, verblendet. Die Feindbilder
sind die alten – Israel, USA, Deutschland –, nur dass man sie heute mit
Hashtags und Megafonen jagt statt mit Stiefeln und Uniform. Die Empörung über
Polizeieinsätze? Glaubwürdig wäre sie, käme sie von denen, die Meinungsfreiheit
auch für andere fordern. Doch es ist die Freiheit zur Lüge, die hier verteidigt
wird.
Wer sich mit Islamisten gemein macht, wird nicht zum Befreier. Wer Israel die Schuld am Elend der Palästinenser*innen gibt, vertauscht Täter und Opfer. Und wer Auschwitz nie begriffen hat, ruft in Berlin: Nie wieder für alle! – und meint damit: nie wieder für Juden allein.