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Violetta Bock 95 Wörter für das System Change Camp, keins für dessen Antisemitismus

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 TL;DR:  Violetta Bock, MdB der Linken, schreibt 95 Wörter über das System Change Camp, Workshops und „solidarische Perspektiven“. Kein Wort über Antisemitismus, Angriffe, Hass. Schweigen, wo Haltung nötig wäre – ein Schweigen, das lauter tönt als jedes Wort im Text. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Violetta Bock war auf dem System Change Camp in Frankfurt. Dort, schreibt sie, hätten „über 1000 Menschen […] ihr Wissen“ geteilt, von der Geschichte „unserer Kämpfe“ gelernt und Pläne für die Zukunft gemacht. Sie selbst habe einen Workshop gegeben, und es sei „schön zu sehen, dass immer mehr Menschen […] solidarische Perspektiven […] entwickeln und Gegenmacht aufbauen“. So weit, so harmlos. Oder besser: so verlogen. Denn kein einziges Wort verliert Bock über das, was das Camp tatsächlich überschattete: dass jüdische Aktivisten mit Farbe attackiert, als „Kindermörder“ beschimpft und Plakate von Hamas-Geiseln unter Johlen vom Zaun gerissen wurden. Während Bock über die Schönhei...

Wenn Solidarität gelernt werden soll, ist die Frage erlaubt, wer lehrt, wer prüft – und was durchfällt.

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 TL;DR:  Solidarität, die dort endet, wo Jüdische Menschen beginnen, hat ihren Namen verloren. Kranenbergs Text berichtet vom Angriff, doch statt Klarheit folgt Ausweichen. Viel Camp-Rhetorik, wenig Haltung. Der Ernstfall wurde benannt – und übergangen. Zu:  „Solidarität lernen in Zeiten der Klimakrise“ von Charlotte Kranenberg, taz, 25.05.2025 Der Artikel von Charlotte Kranenberg möchte über ein Camp berichten, das sich als Schule der Solidarität begreift – und gerät dabei selbst in eine Probe aufs Exempel. Er dokumentiert, was geschehen ist: Der Angriff auf jüdische Gegendemonstrant*innen, rote Farbe, Geiselbilder im Müll, antisemitische Parolen – die Polizei bestätigt. Und doch bleibt, was folgt, auffallend sprachlos. Was wie eine offene Darstellung beginnt, kippt nach wenigen Absätzen in eine Art rhetorisches Ausweichmanöver. Der Bericht nimmt den Vorfall auf – um ihn gleich wieder im Dickicht des Positiven verschwinden zu lassen. Kaum ist der Farbbeutel erwähnt, ...

System Change Camp Frankfurt: Judenhass mit Umweltlabel

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 TL;DR:  System Change Camp Frankfurt: Plakate für Hamas-Geiseln verschwinden, jüdische Aktivisten werden mit Farbe attackiert – doch Palästinaflaggen wehen ungestört. Antizionismus im Biolook – moralisch verdampft, aber CO₂-neutral. Am Rande Frankfurts, zwischen Biotop, Blechschilderpädagogik und biodynamischem Beikrauttee, übt sich die Klimaavantgarde im Systemwechsel. Der Grüneburgpark – sonst Rückzugsort für Eichhörnchen und ergraute Grünenwähler – wurde dieser Tage zum Trainingslager der postnationalen Aufklärung. Dort, wo sonst der letzte Maikäfer summt, flattert nun die Palästinaflagge in der emissionsfreien Abendbrise. Israel-Fahnen indes gelten als Provokation – man wolle schließlich „keine Nationalstaaten glorifizieren“. Außer, nun ja: Palästina. Seit Tagen verschwinden dort Plakate, die an israelische Geiseln der Hamas erinnern. Die Begründung? „Wir haben nichts gegen die Plakate“, man habe nur was gegen ihre Farben – genauer: gegen Blau und Weiß. Die Deutsche und...