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Rezension zu Benjamin-Immanuel Hoffs „Knapp daneben ist auch vorbei“ (nd, 10.11.2025) einer Replik auf Raul Zelik

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TL;DR:   Benjamin-Immanuel Hoffs  Replik auf Zelik ist kein  ein twitterbarer Aufschrei , sondern Analyse mit Skalpell: Kritik an Israel ohne Geschichtsvergessenheit, Solidarität ohne Romantisierung. Ein Plädoyer für linken Streit – präzise, unbequem, notwendig. In „Knapp daneben ist auch vorbei“ (nd, 10.11.2025) gelingt  Benjamin-Immanuel Hoff  eine präzise Verteidigung linker Urteilskraft – zwischen historischer Verantwortung, analytischer Schärfe und der Zumutung notwendiger Differenz. Benjamin-Immanuel Hoff ist keiner, der sich von Soundbites verführen lässt. Sein Text liest sich nicht wie ein twitterbarer Aufschrei, sondern wie ein intellektuelles Gegenstück zur Soundkulisse, in der die Linke heute zu versinken droht. Kein Geklapper, sondern ein Griff zur Pinzette. Das mag mancher für kleinlich halten – tatsächlich ist es notwendig. Denn wer mit grobem Gerät hantiert, verwechselt schnell Hamas mit Widerstand, Staatlichkeit mit Kolonialismus, und Kritik mit ...

Zu Benjamin-Immanuel Hoff: „Von moralischer Gewissheit zu historischer Blindheit“ (erschienen am 2.11.2025 auf seinem Blog ‚Nachdenken im Handgemenge‘)

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TL;DR: Ein kluger, schmerzhafter Text: Benjamin-Immanuel Hoff zerlegt die moralische Pose der  Linksjugend [`solid]  und plädiert für linke Analyse ohne Projektion—gegen Täterumkehr, gegen Romantik, für historische Genauigkeit und konkrete Solidarität. Es gibt Texte, die sind weniger zu lesen als zu durchqueren. Benjamin-Immanuel Hoff hat mit „ Von moralischer Gewissheit zu historischer Blindheit “ einen dieser politischen Landschaftstexte geschrieben: rau, voller Bruchkanten, windschief in seiner Klarheit – und dabei wohltuend frei von der semantischen Zuckerglasur, die in linken Debatten inzwischen allzu oft über intellektuelle Leerstellen gegossen wird. Wer hier wohlfeile Betroffenheitslyrik sucht, sollte umblättern. Hoff liefert Analyse – mit Haltung, nicht mit Hochton. Hoff liest diesen Beschluss nicht als Jugendsünde, sondern als Symptom. Und zwar nicht für zu viel Radikalität, sondern für zu wenig Reflexion. Seine zentrale These ist so schlicht wie schwer bestre...