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Posts mit dem Label "Antisemitismus" werden angezeigt.

Warum es Israel geben muss – und nicht nur als Idee.

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TL;DR:   Israel existiert nicht  trotz , sondern  wegen  Auschwitz. Wer Zionismus heute als Verbrechen deutet, stellt nicht den Staat infrage,  sondern das Recht der Jüdischen Menschen,  sich zu  schützen .   Die Existenz Israels ist kein Geschenk, das die Welt den  Jüdischen Menschennach Auschwitz gemacht hat – sondern eine Notwendigkeit, die sich aus dem fortwährenden Zwang ergab, irgendwo auf diesem Planeten zu existieren, ohne jederzeit mit der eigenen Vernichtung rechnen zu müssen. Jean-Paul Sartre wusste: Der Jude ist nicht der, der sich dazu erklärt, sondern der, den der Antisemit als solchen markiert. Man kann nicht aufhören, Jude zu sein, so wenig wie man dem Blick des Antisemiten entkommen kann, der aus dem Hinterzimmer der Geschichte nie verschwunden ist. Antizionismus ist oftmals das Alibi des salonfähigen Antisemitismus. Er kommt im Gewand vermeintlich moralischer Kritik daher, nennt sich „Israelkritik“ – ein Begriff, ...

Zu Frederik Schindlers „Wie Israel-Feinde in der Linkspartei das Ruder übernehmen“ (Welt, 17. September)

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  TL;DR:   Schindlers Text „Wie Israel-Feinde in der Linkspartei das Ruder übernehmen“ ist kein Alarm, sondern ein Seismograf: Er zeigt, wie Die Linke nicht radikalisiert, sondern gleichgültig wird – gegenüber Antisemitismus, Symbolpolitik und innerer Erosion . Kritik hier: nicht laut, sondern präzise. Nicht alt, sondern nötig.   Eine Rezension über einen Text, der selbst den Anspruch erhebt, Kritik zu üben, gerät leicht in die Versuchung, zu kritisieren, dass kritisiert wird. Damit soll hier nicht begonnen werden. Denn Schindlers Text hat eine These – und er verfolgt sie mit bemerkenswerter Beharrlichkeit: Die Linkspartei, so der Befund, ist auf dem Weg, ihren inneren Kompass in Richtung antiisraelischer Ideologie umzujustieren. Nicht abrupt, aber schrittweise, nicht mit Trommelwirbel, sondern durch symbolische Gesten und politische Unterlassungen. Dabei ist es nicht das Thema allein – Antisemitismus in linken Milieus ist keine Enthüllung –, sondern die Erzählweise...

Charlie Kirk - Pro-Israel, anti-jüdisch?

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TL;DR:   Charlie Kirk unterstützte Israel lautstark – und bediente zugleich antisemitische Stereotype über jüdische Macht, Kultur und Finanzen. Der Widerspruch war kein Zufall, sondern Kalkül: Israelliebe als Tarnung, Antisemitismus als Strategie   Charlie Kirks   rhetorische Gratwanderung zwischen Philosemitismus und Antisemitismus Er präsentierte sich als Israels zuverlässigster Freund – und lieferte gleichzeitig Steilvorlagen für die ältesten Feindbilder gegen Juden.  Charlie Kirk, US-amerikanischer Rechtsextremer Aktivist , erschossen im September 2025 auf dem Campus der Utah Valley University, hinterlässt mehr als nur Trauer oder Kontroverse. Er hinterlässt ein ideologisches Paradox: Ein Mann, der sich mit der israelischen Flagge schmückte – und doch regelmäßig Begriffe, Bilder und Narrative verwendete, die aus dem Arsenal des modernen Antisemitismus stammen. Die Widersprüche zwischen seiner pro-israelischen Rhetorik und seiner antisemitischen Bildsprache s...

Roger Waters am 13. September 2025 per Video am Brandenburger Tor gegen die Welt besonders gegen "das unsagbare Verbrechen des Zionismus"

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  TL;DR:   Roger Waters nennt Zionismus am 1 3.9. per Video beim BSW am Brandenburger Tor    ein „unsagbares Verbrechen“ und erklärt Demokratie zum „Theater“. Er beklagt westliche Doppelmoral – schweigt aber zu russischem Imperialismus. Was als Protest beginnt, endet als Pose mit fataler Schlagseite.    Die BSW-Kundgebung am Brandenburger Tor wird zur Bühne eines globalen Anklägers – doch seine Botschaft wirft mehr Fragen auf als sie Antworten gibt. Die Bühne ist digital, das Pathos live: Roger Waters, Ex-Pink-Floyd-Bassist, meldet sich per Video zur BSW-Kundgebung am Brandenburger Tor. „So, here we are. 13th of September, Brandenburg Gate. Very happy to be here.“ Doch was folgt, ist weniger ein musikalischer Gruß als ein ideologisches Traktat – und eine Lektion darin, wie politische Leidenschaft zur intellektuellen Falle werden kann. Waters redet viel. Über die Ukraine, über Gaza, über England, Kolonialismus, Churchill, Elbit-Systems, Trump, ...

Wenn der Aufruf zum Gebet verdächtig wird, ist der Zionist für den Antizionisten längst schuldig.

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  TL;DR:  Ein Mann wird ermordet, der Täter ist unbekannt – doch für viele Antizionisten steht der Schuldige fest: Sie sagen „der Zionist“ und meinen „der Jude“. Aus Trauer wird Verdacht, aus Gebet Verschwörung. Wo der sich 'Antizionist' nennende Antisemit denkt, hat der Verstand längst Sendepause. : Ein Mann wird erschossen. Auf offener Bühne, unter der Flagge des Adlers, mitten in Utah. Der Täter: flüchtig. Das Motiv: unklar. Der Kommentar der Netzgemeinde? Klarer als jede Mordwaffe. Kaum ist Charlie Kirk tot, tritt jener digitale Mob auf den Plan, der längst vergessen hat, was ein Fakt ist – aber sehr genau weiß, was ein Jude ist. Noch bevor das FBI seine ersten Bilder veröffentlicht, haben die heimischen Hobby-Mossad-Analysten bereits den Täter benannt: die Zionisten . Nicht ein Zionist , wohlgemerkt, sondern die – als wäre die israelische Außenpolitik ein kollektives Attentatsbüro mit Telegram-Newsletter und wöchentlichem Schießbefehl. Dass man für diese Denkrichtu...

Zum Artikel „Von wegen Staatsräson“ aus dem nd vom 11.09.2025 von Dagmar Lieske, Doris Liebscher, Johannes Spor

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 TL;DR:  „Von wegen Staatsräson“ ist kein Lamento, sondern ein kluger Angriff gegen die Entwertung des Gedenkens. Wer Antisemitismus als Kritik tarnt und Geschichte nivelliert, bekommt hier keinen Applaus – sondern Argumente. Scharf. Präzise. Notwendig. Ein Text wie ein sauber gesetzter Tritt ins ideologische Kontor: Lieske, Liebscher und Spor leisten sich in „Von wegenStaatsräson“ das, was im gegenwärtigen Erinnerungsbetrieb selten geworden ist –eine Verteidigung des Gedenkens, die den Angriff nicht scheut. Nicht den polemischen, sondern den präzisen. Und das mit dem politischen Mut, der sich nicht darin erschöpft, den rechten Mob als Täter zu benennen, sondern auch die progressiv gemeinte Regression zu entlarven, die sich seit dem 7. Oktober in Form linker Erinnerungskritik an den Gedenkstättenmaterialien abarbeitet wie der Edding an der Bronzetafel. Was hier mit aller Schärfe benannt wird, ist keine neue Erscheinung, aber eine neue Dringlichkeit: die ideologische Verkeh...

Özlem Alev Demirel: Der Vorwurf als Wahrheit – und das Weltbild als Beweis

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TL;DR:   Israel „begeht Genozid“, „greift Flottille an“, „blockiert illegal“ – so urteilt Özlem Demirel auf X. Beweise? Egal. Zweifel? Stören. Im Zweifel gegen den Angeklagten – solange der Israel heißt. Moral ersetzt Recht. Und Pose wird zur Politik. Die Geschichte, so heißt es, urteile im Rückblick. Bei Özlem Alev Demirel tut sie das vorsorglich im Präsens. Am 9. September erklärt die Europaabgeordnete der Linkspartei, was Juristen, Historiker und Völkerrechtler bislang nicht abschließend festzustellen vermochten auf X „ Die Geschichte wird über alle urteilen, die das noch unterstützen. Nein, Israel „löst“ nicht den „Nahost-Konflikt“, sondern begeht einen Genozid. Der Angriff auf die GazaFlotille ist illegal. Die Blockade des Gaza-Streifens ist illegal. Das Schweigen der EU bleibt eine Schande “ Also: Israel begehe einen Genozid. Der Angriff auf die Gaza-Flottille sei illegal. Die Blockade ebenfalls. Und die EU – ach, die EU – schweige sich, wie stets, schuldig. Ein ...

Janis Ehling, im Interview mit nd oder – Nicht Antisemitismus, sondern seine Benennung verursacht Schaden

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TL;DR:  Rezension des nd-Interviews mit Linke-Bundesgeschäftsführer Janis Ehling: Viel Konsens, wenig Kritik. Wer Antisemitismus benennt, stört das linke Einvernehmen. Ehling spricht von Haltung, sagt aber wenig zur Konsequenz. Sprache wird verteidigt, Verantwortung vertagt. Zum Interview: „Zwischen Konsens und Kritik – Linke-Bundesgeschäftsführer Janis Ehling über die Nahost-Debatte in seiner Partei“ (nd, Interview: Patrick Lempges) Ein Gespräch mit einem Parteifunktionär ist selten deshalb aufschlussreich, was er sagt – sondern vor allem, was er weglässt. Das Interview, das nd -Redakteur Patrick Lempges mit Janis Ehling, dem Bundesgeschäftsführer der Partei Die Linke, geführt hat, ist ein solcher Fall von kontrollierter Offenbarung. Ein Gespräch, das vorgibt zu klären – und doch nur verwaltet, was nicht ausgesprochen werden darf. Die Sprache des Ungefähren „Der Vorwurf des Antisemitismus schadet sowohl der Palästina-Solidaritätsbewegung als auch unserer Partei“, sagt Ehling. Un...