Friedensnobelpreis für Trump? Nein – aber Jäckels Mythos vom Schuldigen Trump ersetzt Analyse durch Legende
TL;DR: Kein Applaus für Trump? Richtig. Aber auch nicht für Jäckels Kommentar, der Analyse durch Moralisieren ersetzt – und die Hamas, durch das Verschweigen ihrer Täterrolle im Gaza-Krieg, faktisch vom Täter zum Opfer macht. So verfehlt man den Kern des Konflikts. Zu Pauline Jäckels Trump-Kommentar „Warum Trump nicht einmal Applaus verdient“ in der taz Pauline Jäckels Kommentar trägt den Titel „Warum Trump nicht einmal Applaus verdient“. Schon der Titel ein Crescendo der Selbstgewissheit, das vor allem eines ausstrahlt: moralische Hygiene. Das Problem beginnt nicht bei der These, sondern bei der Struktur des Denkens, die hinter ihr liegt. „Niemand außer dem US-Präsidenten hätte diesen Krieg beenden können, und zwar genau deshalb, weil er derjenige ist, der sein Fortführen überhaupt möglich gemacht hat.“ Das ist nicht nur eine steile Dialektik, sondern ein Hütchenspiel. Wer den Krieg ermöglicht, so Jäckels Logik, hat ihn zu verantworten – wer ihn beendet, erhält ...