Empörung als Ersatzhandlung: Jan van Aken über Trumps Plan

TL;DR: Van Aken zerreißt Trumps Plan moralisch, bleibt aber jede strategische Analyse schuldig. Statt Machtverhältnisse zu durchdringen, liefert er Empörung mit Wohlfühlfaktor – und scheitert so an dem, was er kritisiert: politischer Realitätssinn. Wenn Jan van Aken schreibt, Trumps Plan sei „ leider kein Friedensplan “ , dann ist das ungefähr so erkenntnisreich wie die Feststellung, dass ein Vorschlaghammer sich nur bedingt als Flöte eignet. Der Text beginnt mit hunderttausend Demonstranten in Berlin und endet – wie könnte es anders sein – mit dem Ruf nach Den Haag. Dazwischen: eine Moraldröhnung, garniert mit kolonialismuskritischen Allgemeinplätzen, der unerschütterliche Glaube an „die Menschen vor Ort“ und ein Schurkenpanoptikum aus Netanjahu, Trump und – pflichtschuldigst – der Hamas. Doch dieser Beitrag, der vorgibt, den Trump’schen Plan zu zerpflücken, verrät mehr über die Unzulänglichkeiten einer bestimmten linken Analyseweise als über die tatsächliche Bescha...