"Die Linke"- nicht linke Politik – sondern linker Selbstverlust mit Kufiya.
TL;DR: Früher war „Nie wieder“ ein Schwur, heute ist es bei Teilen der Linken ein „Nicht schon wieder ihr“ – gegen Jüdische Menschen. Wer „Globalize the Intifada“ vor Synagogen brüllt, schützt kein Jüdisches Leben, sondern inszeniert sich.
Früher ging ein Gespenst um in Europa – das Gespenst des
Kommunismus. Heute spukt ein Phantom durch die Sektenlinke innerhalb der Partei
Die Linke – das Phantom vom Schutz jüdischen Lebens durch sie. Wer vor der
Synagoge „Globalize the Intifada“ brüllt, während Juden diese Parole als
Gewaltandrohung verstehen – und nennt das dann Antifaschismus.
Man soll der Dummheit keine Bühne geben – es sei denn, sie
hat sich längst ein Mikrofon geschnappt. Und in Teilen der Linken ist die
Mikrofonanlage inzwischen fest in der Hand jener, die aus dem „Nie wieder“ ein
„Nicht schon wieder ihr“ gegenüber Juden gemacht haben. Was einst
Klassenanalyse hieß, heißt heute „Dekoloniale Intervention“, und was früher
Kapitalismuskritik war, tritt nun als moralisch aufgeladener
Völkerrechts-Analphabetismus auf: geliefert von einer Sektiererlinken, die das
Massaker vom 7. Oktober mitsamt Vergewaltigungen, Geiselnahmen und Morden
allenfalls als „Konflikteskalation“ zu betrauern weiß – solange es nicht Juden
trifft. Dass die
Hamas, die PFLP oder die DFLP dabei schwere
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begingen,
bleibt im Furor des antizionistischen Affekts ebenso unerwähnt wie die
Tatsache, dass dieselben Organisationen auf internationalen Terrorlisten
stehen. Wo das Völkerrecht Verstöße sieht, sehen sie nur Netanjahu. Und
schreien: Israel.
Die sektiererische Linke, die sich als Vorposten Echter marxistischer
Politik Betrachtet, formuliert heute
Außenpolitik als Affirmation innerer Leere. Ihre Mandatsträger*innen in
Europaparlament und Bundestag befassen sich nicht Analytisch mit Konfliktzonen,
sondern tingeln durch Podien, auf denen sie, beifall heischend, die das
Massaker des 7. Oktober als „legitimen Widerstand“ verharmlosen, während sie
sie Organisationen wie Hamas, PFLP oder DFLP in den Status „sozialer
Bewegungen“ hochjubeln und sich Universalismus durch „kontextualisierte
Solidarität“ ersetzt hat – was ungefähr so viel bedeutet wie: Wenn die Falschen
sterben, bleibt das Plakat im Keller.
Wo früher Internationale war, ist nun Internationale der
Betroffenheit. Aus Antizionismus wird Außenpolitik, aus Empathie strategisches
Schweigen. Francesca Albanese erklärt Israel zum Genozidstaat – und die
Sektenlinke nickt. Nicht weil es stimmt, sondern weil es nützt. Wer dagegen
protestiert, steht dem „Geschäft der Rechten“ zu nahe, wer schweigt, ist noch
zu retten, und wer eine Menschenkette um eine jüdische Einrichtung bildet, dem
wird unterstellt, „das
Geschäft der Rechten“ zu erledigen oder betreibt für Sie angeblich „gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit“. Die Täter-Opfer-Umkehr der sektiererischen Linkenfeiert 2025 keine
Wiederholung – sie ist längst Routine.
Die Reden, die von Linken in
Berlin, Freiburg oder München gehalten werden, klingen wie Copy-Paste aus dem
Archiv der Verschwörung: „zionistische Netzwerke“, „Zionismus bedeutet:
Siedlerkolonialismus“, „weiße
Juden“. Früher hätte man dafür Hausverbot in der Linken bekommen, heute ein
Podium oder eine Kandidatur für ein Landtagsmandat in Baden-Württemberg. Der
Applaus kommt nicht von der Straße, sondern von den linken Funktionären, die im
Namen der „antirassistischen Internationalität“ jeden Begriff von jüdischer
Selbstverteidigung aus dem Wortschatz tilgen – ersetzt durch das vielschwörige
Schweigen organisierter Ambivalenz.
Das Verhältnis zur Realität? Gestört – aber strategisch.
Hamas ist ein sozialer Akteur, Raketen sind Kommunikationsversuche, und
Geiselmorde müssen „in ihrem Kontext gesehen“ werden. Was bleibt, ist eine
Außenpolitik aus Fußnoten, in der jedes antisemitischer Stereotyp mit einem
Sternchen und einer Fußnote versehen wird: „so nicht gemeint“.
Die Sektenlinke hat keine Vision, aber sie hat ein
Feindbild. Israel – pars pro toto für den Westen, den Imperialismus, das
Patriarchat, und wenn’s passt, auch für die FDP. Dass Juden sich bedroht
fühlen, wird zur Inszenierung erklärt. Dass jüdische Gemeinden um Schutz
bitten, zur Provokation. Der Polizei wird misstraut, dem antisemitischen Mob
auf der Demo zugeklatscht – mit Hinweis auf koloniale Traumata.
Und so wird eine Partei, die einst für radikale Aufklärung
stand, zur Bühne eines Empörungstheaters, in dem Antisemitismus nicht bekämpft,
sondern kuratiert wird – solange er mit den richtigen Begriffen daherkommt. Wer
ein „Phantom“ schützt, kann das echte Leben ruhig ignorieren.
Was bleibt? Eine linke Nischenidentität, gebaut aus
moralischer Hybris, politischer Regression und einer Semantik, die das Wort
„Jude“ nur noch in der pluralisierten, abstrakten Form zu verwenden wagt – als
Chiffre, nicht als Subjekt.
Die Rückkehr der Kolonialbeamten findet statt – nicht mehr
in Uniform, sondern im Hoodie, nicht mehr im Dienst des Kaiserreichs, sondern
im Auftrag der Intersectionality. Der Auftrag: Verwalten, nicht verstehen.
Das Ziel: Den Feind stets dort zu vermuten, wo jüdische Selbstbehauptung auf
die eigene Projektion trifft.
Das Ergebnis: Nicht linke Politik – sondern linker Selbstverlust mit Kufiya.
