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Verwirrung als Welterklärung – Vince Ebert sucht in der NZZ Deutschland, findet sich selbst

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 TL;DR:  Vince Ebert beklagt in der NZZ den Verlust der Rationalität – und erklärt die Welt dabei selbst mit Bauchgefühl. Kritik an Ideologie wird zur Pose, Faktenliebe zum Furor. Wer, wie er, den Zustand der Republik mit Kabarett verwechselt, bleibt die Pointe seiner eigenen Analyse. Vince Ebert stellt fest, dass er nicht weiß, was mit uns Deutschen los ist . Ein Mann, der ausgerechnet seine Unwissenheit zur These erhebt, mag auf der Kabarettbühne sympathisch wirken – in einem politischen Interview gerät diese Pose jedoch zur Parole. Die Koketterie mit der eigenen Ratlosigkeit taugt hier weniger als Selbstironie denn als Tarnkappe für eine klammheimliche Weltdeutung: Wenn der Komplexitätsgrad steigt, wird gefühlt. Und wer fühlt, hat Unrecht – sofern er nicht dasselbe fühlt wie Ebert. Der Kabarettist im Physikermantel inszeniert sich als Verteidiger der Vernunft, wobei er die Vernunft gegen die Realität zu Felde führt: Die Welt sei aus den Fugen geraten, weil sich zu viele an ...

Jan van Aken sagt zurecht: „Die Hamas ist eine faschistische Organisation.“

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TL;DR:  Hamas ist kein Widerstand, kein antikoloniales Projekt – sondern faschistisch: Kalaschnikow und Koran statt Befreiung und Rechte. Wer das verharmlost, verrät jede politische Redlichkeit. Jan van Aken hat Recht – und verdient Dank, nicht Distanz. Endlich spricht einer aus, was im deutschen Feuilleton und in Teilen der Linken sonst nur mit gesenkter Stimme gemurmelt wird: Hamas ist keine „islamistische Bewegung“, kein „Widerstand“, kein „antikoloniales Projekt“. Hamas ist Faschismus mit Kalaschnikow und Koran. Wer das verschweigt, macht sich zum Komplizen. Die Charta von 1988 ist da unmissverständlich: Palästina „für alle Generationen der Muslime“ – nicht, weil Kolonialismus Unrecht ist, sondern weil Gewalt das Eigentumsrecht ersetzt. Eine Weltanschauung, die nicht Befreiung, sondern theokratischen Expansionismus predigt. Man kennt das Muster: Blut und Boden – nur diesmal in Arabisch. Wer Hamas als „Teil des Befreiungskampfes“ verklärt, wie DKP-Altlasten oder andere sektierer...

Israel, die Palästinenser*innen und die sektiererische, autoritäre Linke

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 TL;DR:  „Israelkritik“ ist selten Kritik, meist das alte Geschäft: Judenfeindschaft mit neuem Etikett. Linke, die beim G20 Kapitalismus und Nationen bekämpfen, kneifen bei Hamas & Scharia. Emanzipation heißt: Befreiung von Besatzung und Klerikern – nicht Applaus für "Blut und Boden".Israel, die Palästinenser*innen und die sektiererische, autoritäre Linke. Wer „Israelkritik“ betreibt, meint selten Kritik, sondern das uralte Geschäft: der „Jude als Brunnenvergifter, Pestverbreiter, Kindermörder“, nur heute eben mit Pass und Parlament. Kein Volk der Erde, so will es die Logik der „Israelkritik“, hat Anspruch auf einen Staat – außer allen, nur nicht den Jüdischen Menschen. Belgienkritiker, Ghana-Skeptiker, Korea-Gegner? Gibt es nicht. Aber Israelkritiker*innen stehen Schlange. Zur Klarstellung: Kritik an der israelischen Regierung, ihren Parteien oder der Armee – insbesondere, wenn sie sich auf Menschenrechte, Völkerrecht und demokratische Prinzipien beruft – ist legitim un...

Zur Zertrümmerung journalistischer Standards im Gespräch zwischen Elias Feroz und Gilbert Achcar über den Gaza-Krieg

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TL;DR: Israel als Neonazistaat, die Shoah als Polemiktool, und ein Interviewer, der lieber Beifall klatscht als nachfragt: das ist das nd Gespräch mit Gilbert Achcar über den Gaza-Krieg, Achcar betreibt Propaganda,nd- Feroz spiel Stichwortgeber – und das nd druckt es ab.  Wenn ein Interview sich als intellektueller Diskurs tarnt, in Wahrheit jedoch nichts weiter ist als die regungslose Bühne für die moralische Selbstentfaltung eines Professors im Exil, nennt man das im besten Fall: feuilletonistische Fantasie. Im schlechtesten – und wir sprechen hier vom schlechtesten – nennt man es publizistische Sabotage. Die Rede ist vom Gespräch zwischen Gilbert Achcar und Elias Feroz, erschienen im nd , einer Zeitung, die früher das Zentralorgan der SED war und heute gelegentlich versucht, das Zentralorgan einer moralisch enthemmten sektiererischen Linken zu sein. Von der Dämonisierung zum ideologischen Delirium – wenn Kritik zur Karikatur verkommt Gilbert Achcar, Professor für Internatio...

Wie Özlem Alev Demirel mit einem Tweet das Problem verfehlt – und Antifaschistische Prinzipien gleich mit verrät.

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 TL;DR: Özlem Alev Demirel verteidigt Genoss:innen, die mit Hamas-Sympathisanten feiern, und greift lieber die Presse an, statt sich zur Hamas zu äußern. Wer Antifaschismus sagt, aber Faschismus ignoriert, verrät Prinzipien, nicht nur Debattenkultur. Es gehört zu den zuverlässigsten Ritualen linker Reaktionsmuster, dass man den Brandherd nicht löscht, sondern demjenigen die Schuld gibt, der Feuer ruft. So auch Özlem Alev Demirel, Europaabgeordnete der Linken, die im Angesicht eines Berliner Bezirksfestes mit Hamas-Sympathisanten nicht etwa fragt, wie es dazu kommen konnte, sondern sich darüber empört, dass Jan van Aken es wagt, die Realität beim Namen zu nennen. Dass er sagt, die Hamas sei eine faschistische Organisation, wird ihm nicht etwa als politische Klarheit zugutegehalten – sondern als Mangel an Parteitreue ausgelegt. „Wenn die Springer-Presse meine Genoss:innen zu Unrecht angreift, dann stelle ich mich vor sie. Punkt!“ – so Demirel auf Twitter/X, wobei das „Punkt!“ hie...

Der van Aken spricht Klartext – die junge Welt im Grigutsch-Artikel „Freund oder Feind“ lieber nicht

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TL;DR:   Van Aken sagt im ARD-Sommerinterview klar: „Die Hamas ist eine faschistische Organisation.“ Die  junge Welt  lässt das im Grigutsch-Artikel weg – und verschiebt Kontext, bis Klarheit wie Lavieren wirkt. Kritik wird nicht widerlegt, sondern entkernt.  Zur politischen Reduktion im Grigutsch  junge Welt  Artikel „Freund oder Feind“ ( jungen Welt , 19.08.2025) Max Grigutsch tut in seinem am 19. August 2025 erschienenen Bericht zum ARD-Sommerinterview mit Jan van Aken in der jungen Welt das, was in Teilen der sektiererischen Linken noch immer für Analyse gehalten wird: Er zitiert. Selektiv. Reduziert. Nicht auf Erkenntnis hin, sondern zur Absicherung der eigenen Erzählung. In seiner Darstellung bleibt ausgerechnet das zentrale Moment unerwähnt: Van Akens klare Verurteilung der Hamas als „faschistische Organisation“, verbunden mit dem Satz: „Hamas kann niemals Partner sein.“ Dass ein Bezirksverband der Linken „so was gemacht“ habe – gemeint ist die Ei...

Wenn EMMA Putins Argumente druckt: BSW-Schulenburg über die Zukunft der Ukraine

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 TL;DR:  Wenn EMMA Putins Argumente druckt: BSW-Schulenburg erklärt den Verlust ukrainischer Gebiete zum Gewinn und nennt Kritik an Russlands Angriffskrieg „Kriegspropaganda“. Zukunft meint er nur als Kapitulation – ehrlicher hieße sein Text: Noch hat Russland eine Gegenwart.   Michael von der Schulenburg nennt seinen Text Noch hat die Ukraine eine Zukunft. Er meint: Zukunft hat, wer sich der Gewalt fügt. „Die heute von Russland beanspruchten Ostgebiete wurden erst 1922 der Ukraine zugeordnet, die Krim erst 1954.“ So spricht kein Kritiker, so argumentiert Putin. Frühe Zugehörigkeit wird Besitzrecht, späte Zugehörigkeit Dispositionsmasse. In dieser Logik hätte die DDR keine Zukunft in Deutschland gehabt, weil sie erst 1990 beitrat. Dass Grenzen nicht ewig sind, stimmt. Dass Gewalt sie ändern darf, ist Putins Ideologie – und Schulenburgs „Realismus“. Noch grotesker: Russlands Angriffskrieg als Geschenk für die Ukraine. „Ihr Verlust würde die Ukraine nicht zerstören. Im Gege...