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Wenn Trumps Krieg gegen Migrant*innen Weihnachtlich leuchtet

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TL;DR : Ein KI-Weihnachtsmann als ICE-Agent: In den USA wirbt ein Video mit dem Slogan „YOU’RE GOING HO HO HOME“ für Abschiebungen und der Weihnachtsmann treibt Migrant*innen für die Einwanderungsbehörde ICE zusammen. Mit Waffe, Lächeln und Prämie. Wenn Weihnachten zur Kulisse von Vertreibung wird, leuchtet Trumps Krieg gegen Migrant*innen festlich. Ein KI-generiertes Video der US-Einwanderungsbehörde inszeniert den Weihnachtsmann als ICE-Agenten. Was als Werbespot getarnt ist, entlarvt das politische Klima der Gegenwart – und eine perverse Logik der Moral. In den USA hat die Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) zu Weihnachten ein neues Gesicht ihrer Politik vorgestellt: den Weihnachtsmann . Nicht den gütigen alten Mann, der Kinder beschenkt, sondern eine digital erzeugte Version in kugelsicherer Weste, mit Waffe und ICE-Logo auf der Brust. Im Video, das unter dem Titel „ YOU’RE GOING HO HO HOME “ in den sozialen Netzwerken verbreitet wird, verhaftet Santa Claus Migrant*innen, be...

Zwischen Antizionismus und Antisemitismus: Wie die Linke ihren Politische Kompass verliert

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  TL;DR: In der Linkspartei und ihrer Jugendorganisation wird Israel als „Genozidstaat“ verurteilt, jüdische Selbstbestimmung als „rassistisch“ gebrandmarkt – und Hamas-nahe Gruppen verklärt. Was einst Sektierertum war, ist heute Beschlusslage mit Parteilogo. In der Partei Die Linke und ihrer Jugendorganisation Solid formiert sich eine ideologische Front, die „Israelkritik“ zum Dogma erhebt – und sich damit in gefährlicher Nähe zu antisemitischer Rhetorik bewegt. Ein politischer Bericht aus dem Inneren einer postkolonial verklärten Linken. Ungewöhnlich für die Entscheidungsfindung einer Partei begann es nicht mit Basisberatungen und nicht mit einem Beschluss auf einem Parteitag. Es begann mit einem Massaker.  Am 7. Oktober 2023 drangen Hamas-Kämpfer, unterstützt von PIJ, PFLP, DFLP – Gruppen , deren Logos auf so mancher Berliner Demo und Linken Versammlungen heute auf Fahnen wehen, in israelisches Gebiet ein. Sie töteten über 1.200 Menschen, vergewaltigten Frauen, entführt...

Ein Pixi-Buch, Chanukka und der antisemitische Furor der Kommentarspalte

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TL;DR:   Ein Pixi-Buch erklärt Chanukka – und die Kommentarspalte tobt. Für 99 Cent gibt’s nicht nur Aufklärung, sondern in den Kommentaren auch den Beweis, wie tief der Hass auf Jüdische Menschen sitzt. Sichtbarkeit wird zur Provokation, Toleranz zur Zielscheibe. Willkommen im digitalen Abendland. Wie ein Kinderbuch über jüdisches Leben zum Katalysator kollektiver Projektionen wird Das Pixi-Buch „Mit Emre und Marie Chanukka feiern“ erzählt in 24 Seiten von jüdischem Brauchtum, kindgerecht verpackt, mit dem Ziel, Verständnis zu schaffen – oder, wie es die Redaktion schreibt: „Eine neue Ausgabe erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt.“ Doch die Kommentarspalte hat keinen Platz für Verständnis. Stattdessen wird aus einem Kinderbuch ein Seismograph gesellschaftlicher Verhärtung. Die Leser der Facebook-Seite der Jüdischen Allgemeinen – oder zumindest deren lautester Teil – reagieren nicht mit Interesse, sondern mit Antag...

Ramelow, Gysi und Bartsch „Antisemitismus ist keine Meinung“

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TL;DR: Ramelow, Gysi & Bartsch ziehen in Rostock eine rote Linie: Antisemitismus ist keine Meinung. Klare Worte zur Hamas, Israel, den Jesiden – spät, aber unmissverständlich. Die LINKE ringt mit sich selbst. Ob’s hält? Entscheidet sich nicht an einem Abend. Ramelow, Gysi und Bartsch ziehen eine rote Linie auf Veranstaltung in Rostock – mit späten, aber klaren Worten. Bericht zu „Das ist völlig inakzeptabel !“ Mission Silberlocke im Kampf gegen jeden Antisemitismus und Rassismus. Veranstaltung am 13.12.25 in Rostock Drei Männer, zwei Themen, viele Abgründe. Bodo Ramelow, Gregor Gysi und Dietmar Bartsch traten in der Hansestadt vor ihr Publikum, um über das zu sprechen, was viele in ihrer Partei lange wegmoderieren wollten: Antisemitismus in der Linken, in ihren Jugendverbänden, in ihren Illusionen. Der Titel der Veranstaltung? „Das ist völlig inakzeptabel!“ – eine politische Grenzziehung, rhetorisch ebenso wie moralisch. Was war los? Eine Partei, die sich einst als Anwältin d...

Zum Statement der Partei DIE LINKE Castrop-Rauxel & Recklinghausen zu Leon Habekost

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TL;DR: DIE LINKE in Castrop-Rauxel & Recklinghausen entdeckt den Antisemitismus eines Mitglieds – spät, aber mit Formular. Ausschlussantrag läuft, Haltung kam zuletzt. Politische Hygiene beginnt nicht im Protokoll, sondern im Moment des Skandals. Es gehört zur rituellen Choreografie deutscher Parteiarbeit, dass Empörung stets ein wenig später eintritt als der Anlass dazu . In Castrop-Rauxel und Recklinghausen, zwei Orten, die in ihrer Bedeutungslosigkeit nur noch von ihrer Parteibasis übertroffen werden, hat DIE LINKE endlich entdeckt, dass ein Mitglied seit Monaten antisemitischen Unrat in die sozialen Netzwerke gekippt hat . Nicht etwa still und heimlich, sondern so öffentlich, dass es dutzender Hinweise bedurfte, bis man sich im Stadtverband erhob wie ein pensionierter Lehrer beim dritten Klingeln des Weckers. Dass das betreffende Mitglied sich zuvor zur Kandidatur für den Stadtrat gemeldet hatte, wurde „zunächst begrüßt“. Man nimmt, was kommt, wenn es sonst keiner macht. ...

„Eine Geschichte, die nicht vergeht“ – In Gedenken an Shlomo Lewin und Frida Poeschke

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TL;DR: Vor 45 Jahren wurden Shlomo Lewin und Frida Poeschke von einem Neonazi ermordet. Die Tat: antisemitisch. Die Aufklärung: beendet. Das Gedenken: verblasst. Und der Staat? Schließt die Akten – nicht die Wunde. Am 19. Dezember 1980 erschoss ein  in einen Palästinensischen Ausbildungslager geschulter Neonazi den Rabbiner Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke. Die Tat wurde schnell vergessen, die Täter nie verurteilt. Heute beendet die Bundesregierung offiziell die Aufklärung – in einem Akt institutioneller Müdigkeit. Zwei Menschen werden  in ihrer gemeinsamen Wohnung in Erlangen   erschossen: Shlomo Lewin, 69 Jahre alt, Rabbiner, Verleger, Kritiker rechter Netzwerke; und Frida Poeschke, seine Lebensgefährtin. Der Täter: Uwe Behrendt, Mitglied der neonazistischen Wehrsportgruppe Hoffmann, enger Vertrauter ihres Anführers Karl-Heinz Hoffmann. Der Tatort war Deutschland. Das Motiv: antisemitisch. Der Kontext: rechter Terror. Die Reaktion: instituti...

Wenn der "Antiimperialismus der dummen Kerls“ was gutes an „Die Heimat“ findet

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  TL;DR: Wenn ein LINKEN-Kandidat Neonazis für „antiimperialistische Werte“ lobt & Israel „Siedlerkolonialismus“ vorwirft, stellt sich nicht nur die Frage nach seiner Haltung – sondern nach der seiner Partei. Antifaschismus beginnt mit dem Nein zur Querfront. Ein Instagram-Dialog entlarvt: Wie ein Kandidat der LINKEN Baden-Württemberg im Namen der Palästinasolidarität Begriffe verdreht, Neonazis rhetorisch rehabilitiert – und dabei politische Grundsätze verrät. Wer? Marlon Käsemann, Mitglied im Landesvorstand der Partei DIE LINKE in Baden-Württemberg, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Palästinasolidarität und Direktkandidat im Wk37 Wiesloch-Walldorf. Was? Zwei Instagram-Kommentare unter einem politischen Beitrag. Wann und Wo? Veröffentlicht öffentlich sichtbar auf Instagram. Warum relevant? Weil ein linker Spitzenfunktionär dort in wenigen Sätzen zeigt, wie tief die ideologische Krise eines Teils der deutschen Linken reicht. Es beginnt mit einem Satz von...