Rechte Festwochen – oder: ‚junge Welt‘-Realitätsverzerrung

 TL;DR: Die junge Welt verklärt Ramsis Kilani zum Opfer – einen, der Gewalt gegen Israelis mit den Worten „Es wird mehr als, einen Mord an Israelis‘ brauchen“  rechtfertigt. Wer das nicht kritisiert, sondern verteidigt, verabschiedet sich nicht von Israel, sondern vom Antisemitismusbegriff. Linke, lernt wieder unterscheiden.

Kritik an der junge Welt wegen Verharmlosung antisemitischer Gewalt und Legitimierung von Terror durch Ramsis Kilani im Namen der Palästinasolidarität.

Zur Faktischen Verharmlosung von Gewalt gegen Israelis in der 'junge Welt'

Was tun Redakteure der jungen Welt, wenn sie den Ausschluss eines Mannes erklären sollen, der schrieb: „Es wird mehr als ‚einen Mord an Israelis‘ brauchen“, der „wegen des Vorwurfs anti-israelischer und teils antisemitischer Hetze“ so der ‚Tagsspiegel‘, der in einer ‚Völkerrechtspartei‘  im Gegensatz zum Völkerrecht* infrage stellt das, „ israelische Bürger tatsächlich als Zivilisten zu behandeln seien, schließlich habe jeder Israeli irgendwann in seinem Leben den Wehrdienst abgeleistet“, aus der Partei Die Linke ausgeschlossen wurde.

Sie erklären, der Mann sei ausgeschlossen worden, weil der rechte Parteiflügel eine Machtdemonstration brauchte.

So wird aus Ramsis Kilani – der Gewalt gegen israelische Juden laut ‚nd‘ mit den Worten „Wir sind bereit, den antikolonialen Befreiungskampf durchzuziehen und international zu unterstützen. Ich denke, es wird mehr als ›einen Mord an Israelis‹ brauchen. als legitim darstellt  und laut Tagesschau die Geiselnahmen durch die Hamas als "einzige Möglichkeit zur Befreiung von Gefangenen" rechtfertigt, der die Hamas als „heldenhaft“ feiert – ein Opfer.
Und aus der Partei Die Linke, die sich endlich traut, die Verharmlosung solcher Gewalt nicht länger als „Diskussionskultur“ zu dulden, ein Tribunal.

Worum es wirklich geht

Es wäre komisch, wenn es nicht so ekelhaft wäre.

Der Text in der jungen Welt ist keine Reportage, keine Analyse, keine Kritik – er ist eine Glosse auf die Realität. Nur dass sie das nicht merkt.

Grigutsch und Popp beklagen „bürokratisch organisierteAusschlüsse“ – und belegen den Schutz jüdischen Lebens, dem sich die BundesarbeitsgemeinschaftShalom, die fast zeitgleich geründet wurde, verschrieben hat, mit dem Diffamierenden Totschlag-Begriff: proimperialistisch.

Dagegen hilft kein Widerspruch mehr – nur noch die Diagnose.

Was bei Grigutsch und Popp als linker Diskurs erscheint, ist in Wahrheit das Politische und  intellektuelle Insolvenzverfahren einer angeblich einer 'marxistisch-orientierten Blattlinie'  verpflichteten Redaktion, die ihren Kompass auf Widerstand um jeden Preis geeicht hat – egal, ob er von säkularen Bewegungen oder islamistischen Mörderbanden stammt.

„Kein Frieden mit Israel“ – das ist der Satz, der unausgesprochen über diesem Text steht.

Es geht nicht um Debattenfreiheit. Nicht um Antikolonialismus.
Es geht um die Frage, ob eine Partei, die sich demokratisch-sozialistisch nennt, bereit ist, antisemitische Ideologien in antizionistischer Tarnung zu dulden – solange sie als „Solidarität mit Palästina“ daherkommen.

Wer sich nicht von antisemitischer Gewalt distanziert, sondern ihre Urheber als Teil des antiimperialistischen Widerstands verklärt, hat in einer demokratisch-sozialistischen Partei nichts verloren.

Dass Die Linke Kilani ausschließt, ist keine Zensur – es ist politische Haltung.

Das Prinzip Umkehr

Die junge Welt nennt es „Verwaltung der Auslöschung“, wenn eine Partei sich gegen jene richtet, die Israel das Existenzrecht absprechen – und Morde an israelischen Zivilisten mit Sätzen wie „Es wird mehr als, einen Mord an Israelis‘ brauchen“ rhetorisch vorwegnehmen.

Als sei linke Politik verpflichtet, auch Terrorpropaganda zu integrieren, um glaubwürdig zu bleiben.

Dabei wäre die entscheidende Frage eine andere:

Wann versteht der letzte Rest der deutschen Linken wieder, dass Solidarität nicht bedeutet, mit jedem Gegner Israels gemeinsame Sache zu machen?

Nicht jede Wut ist Widerstand. Nicht jede Ausgrenzung ist Repression. Und nicht jeder, der ausgeschlossen wird, ist ein Märtyrer.

Ramsis Kilani ist kein Dissident, sondern ein Redner in eigener Sache – einer, der Gewalt gegen israelische Juden öffentlich befürwortet und als legitimes Mittel im antiimperialistischen Kampf darstellt.

Wer das in einer linken Zeitung nicht kritisiert, sondern verklärt, schreibt nicht gegen die Rechten – sondern mit.

Die junge Welt betreibt publizistische Sterbehilfe an der Idee einer sozialistisch-demokratischen Linken, die einst Humanismus über Heldenkult stellte.

 

*Im Völkerrecht ist eine Zivilperson jede Person, die kein Mitglied einer staatlichen oder nichtstaatlichen bewaffneten Gruppe ist. Zivilisten sind somit keine Soldaten, tragen keine Uniform und sind nicht Teil der Streitkräfte.

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